Da wir heute nur knapp 100 Kilometer Weg vor uns haben, war schon gestern Abend die Parole ‚Ausschlafen‘ ausgegeben worden. So lagen in unserem gemütlichen, zweigeschoßigen Bettenlager heute Morgen acht selig schlummernde Bertholinis, ein sanftes Lächeln immer noch auf den Lippen. Die Erinnerungen an den etwas ernüchternden Auftritt in Oberhausen wurden gestern Abend sozusagen überklebt von einem rauschenden Abend in der Kieler Schaubude (um in dem Bild der „Toilettenaufkleber“ zu bleiben, die hier deutlich wilder (ehrlicher?) und in mehreren Schichten geklebt sind; auch auf diesem Gebiet kann Kiel Oberhausen also deutlich distanzieren). Die Schaubude ist eine etwas schmuddelige und dabei sehr herzliche Kneipe, stimmungsmäßig dem Café Glocksee gar nicht unähnlich. Und ebenso wie in Hannover hat es gestern Abend auch hier mit den Kielern sehr gut gepasst (wohlgemerkt diesmal nicht bei freiem Eintritt). Vom ersten Song an ran der Schweiß auf und neben der Bühne – aus Platzgründen wurden die Bläser flugs in ein kleines Garderobenkabuff nach links versetzt. Diesmal ohne technische Probleme nahm der Selbstläufer schnell Fahrt auf, herrlicher Sound auf der Bühne und tanzende, teilweise mitsingende Zuhörer taten das Übrige – ein großes Vergnügen. Mit einem neuen persönlichen Highlight: ‚Nights at the Bosporus‘ funktioniert dann am besten, wenn der Sound genau so ist wie gestern Abend! Vielen Dank an die Schaubude und alle die da waren, schön wars bei euch!
Nach schnellem und konzentriertem Abbau (nach dem Konzert sollte Funk und Soul aufgelegt werden) sah uns der weitere Abend noch nächtlich am Schwedenkai flanieren, der zu dieser Tageszeit allerdings nicht die sprichwörtliche Reise wert ist. Umso emsiger haben die ausgeschlafenen großen Bertholinis vorhin zusammengepackt und sind nun auf Landstraßen unterwegs nach dem kleinen Husum. Die Nordsee ruft…
Bis morgen
Zoltán
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