Krefeld und Lauenau

Und wieder einmal rollt unser geliehener Neunsitzer mit acht müden Bertholinis und einem ebenfalls recht ausgelaugten Tonmann seit dem frühen Sonntagmorgen durch graues und vernieseltes Mittelgebirge gen Süden. Zwei weitere Shows liegen hinter uns.

Am Freitag waren wir in der Kulturrampe in Krefeld zu Gast, einem traditionsreichen kleinen Liveclub auf dem Gelände des Krefelder Großmarktes. Leider fanden nicht allzu viele Krefelder den Weg auf die Rampe (und wieder tendieren wir dazu, schlechtere Besucherzahlen bei einem Konzert im oder am Pott mit einem parallel stattfindenden Fußballspiel zu begründen…!?). Die Anwesenden waren aber offensichtlich sehr sehr angetan. Es ist jedenfalls lange her, dass wir Schnaps auf die Bühne bekommen haben (geschweige denn zweimal…). Man muss dabei erwähnen, dass uns der Geburtstag von Zuhörerin Monika (nochmal alles Gute!) diesbezüglich in die Karten spielte. So ein seltener Anlass hilft natürlich ungemein bei der Annäherung mit dem Publikum. Und das hat wiederum nicht zu leugnende Auswirkungen auf die Stimmung/Verfassung/Emotionalität auf der Bühne. Richtig anrührend würde es am Ende, als Monika nach der ihr gewidmeten Zugabe mit Tränen in den Augenwinkeln unsere persönlichen Glückwünsche entgegennahm. Aber auch sonst waren hernach am Merchkoffer große Komplimente zu vernehmen. Danke an die Damen und Herren Krefeld!

Der Samstag begann entspannt ob des vergleichsweise kurzen Transfers nach Lauenau, welches (wie wir mittlerweile gelernt haben) im Speckgürtel von Hannover liegt. Das dortige Kesselhaus – mittlerweile ebenfalls eine Institution – ist etwas ehrlich besonderes. Wenn ich die Legende richtig verstanden habe, wurde das Gebäude der ehemaligen Schulstuhlfabrik durch den Künstler Thomas Ritter vor dem Abriss bewahrt und seitdem kontinuierlich saniert und aufgepäppelt. Mittlerweile werden die riesigen, hohen, verwinkelten und mit mehrstöckigen Galerien (im Sinne von offenen Zwischenetagen, nicht etwa Ausstellung/Museum) versehenen Räumlichkeiten nicht nur als Atelier und für (jetzt also doch) Ausstellungen, sondern eben auch für Konzertveranstaltungen genutzt. Außerdem gibt’s vorne unter anderem noch ein spanisches Restaurant, einen Frisör und einen Bioladen, der übrigens gleichzeitig auch als Vorverkaufsstelle fungiert. Sehr familiäre Atmosphäre, alles ein bisschen improvisiert, aber alles funktioniert und läuft irgendwie sehr rund. Und die Leute kommen aus dem weiteren Umland und Hannover angefahren – viele Leute! Wobei diese ganzen Leute den Abend zu einem Großteil sitzend verbringen (überall auf den Galerien und im Raum stehen gemütliche Sofas und Stühle) und sehr konzentriert lauschen. Für mich überraschend hatte der hohe und sehr hallige Raum doch einen sehr angenehmen Sound zu bieten, der dem Publikum und uns ebenso großes Hörvergnügen bereitete. Ein wunderbar anderes Konzert, Danke Tommy!

Der Advent startet nun erst einmal ohne uns, erst kurz bevor das dritte Kerzlein brennt steigen wir wieder mit ein. Ab dem 10. Dezember sind wir wieder für drei Konzerte unterwegs. Zunächst im Kölner ‚Sonic Ballroom‘ (ganz frisch reingekommen) und dann in den beiden Schlachthöfen zu Kassel und Wiesbaden. Bis dahin…

Zoltán

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