Das Objekt 5 in Halle (Saale) hat uns am gestrigen Abend bereits zum dritten Mal seine schnuckelige kleine Bühne zur Verfügung gestellt. Über den holzigen Charme des Clubs, seinen überdachten Innenhof und dessen audiophile Vorzüge habe ich mich an dieser Stelle schon mehrfach ausgelassen. Die bisherigen Konzerte in bester Erinnerung war meine Vorfreude also dementsprechend groß. Leider stand das Ganze diesmal nicht unter dem besten Stern. Am Morgen danach wird immernoch über das Fazit zum gestrigen Abend diskutiert. Das oft zitierte kleine Engelchen auf der sprichwörtlichen Schulter debattiert langatmig mit dem nicht weniger kleinen Teufelchen auf der Schulter gegenüber. Engelchen meint, die kleinen technischen Probleme wären kaum der Rede wert gewesen, wie charmant wir die kurze Pause überbrückt hätten und die Stimmung wäre ja dadurch nur umso persönlicher geworden. Der behörnte Kollege hingegen spottet von fachlichem Dilettantismus und entgegnet, dass freilich familiäre Stimmung aufkommen müsse, wenn sich das gesamte Publikum auch um einen einzigen Tisch – oder viel mehr ein Tischchen – hätte versammeln können…
Die Wahrheit liegt auch dieses Mal in der Mitte! Freilich war der Saal nicht voll und wir hätten uns über regeren Publikumszuspruch gefreut. Und sicherlich ist eine mehrminütige Pause wegen der Suche nach einem Signal aus dem Piano und eine defekte DI-Box am Saxophon eine unschöne Sache – zumal so früh im Konzert, wenn sich die zarten Bande zwischen Band und Publikum gerade zu knüpfen beginnen. Material kann eben auch mal Versagen (Hier nochmal ein ausdrücklicher Dank an den Haustechniker Basti für seinen Einsatz!). Aber umso schöner, wenn sich die eigene Mannschaft nach der ungerechtfertigten roten Karte samt Elfmeter in der dritten Spielminute noch zu einem (wennauch nicht unbedingt schön anzusehenden) Unentschieden kämpft – auswärts wohlgemerkt! Der versöhnliche Abschluss wurde uns also nicht verwehrt: großer Applaus, Tanz, Zugaben, Pipapo…
Nach diesem kleinen, emotionalen Rückschlag im April gehts nun also in den Mai und da steht nach dem ersten ‚Open Air‘ in Altdorf gleich ein – wenn nicht der – Höhepunkt der Sommerkonzertsaison an. Wir freuen uns schon diebisch auf das wunderbare Orange Blossom Special in Beverungen. Mannomann!
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